Direkte Demokratie und Klassenlose
Gesellschaft
(Das lage Vorwärtsschreiten der Menschheit zur
sozialen Gleichheit und zum Humanismus)
Dr Kostas Lampos
Die Menschheit steht wiedermal
vor einer kritischen Entscheidung. Es geht um die Wahl zwischen kapitalistischer
Barbarei auf der einen Seite und sozialer Gleichheit auf der anderen.
Die eine Auswahl ist die, welche
vom globalherrschenden Kapital diktiert wird und über die Vernichtung der
Natur, die zerstörerischen Kriege, die Verelendung der arbeitenden Gesellschaft
und die Auslaugung der menschlichen Kultur zur kapitalistischen Barbarei führt.
Die andere Auswahl ist die der
arbeitenden Menschheit. Es ist die Auswahl deren Kämpfe um die Verwirklichung
ihrer eigenen Utopie, so wie sich diese im Lauf ihrer langandauernden
Geschichte stufenweise gestaltet, durch zeitnahe Möglichkeiten, Bedürfnisse und
Wünsche vervollständigt wird und fortschrittlich zur sozialen Gleichheit, zur
direkten Demokratie, zur klassenlosen Gesellschaft und zur ökumenischen
humanistischen Kultur führt.
Die erste Auswahl war der
Forschungsgegenstand meines vorherigen Buches „Amerikanismus und
Globalisierung. Die Oekonomie der Furcht und des Verfalls“, welches vom
Papazisis Verlag in seinem Programm 2009 beherbergt wurde.
Die zweite Auswahl ist
Gegenstand dieses Buches, welches danach strebt, den Begriff der Utopie zu
enträtseln, die Kettenringe der sozialen Entwicklung wieder zu verknüpfen, das
zerbrochene Zukunftsbild der Menschheit wieder zusammenzufügen und deren Vision
für eine bessere Zukunft wiederzubeleben.
Zu diesem Zweck müssten wir
die Tatsachen von Beginn an nehmen, den Werdegang der Menschheit wieder
durchlaufen und die wichtigsten Meilensteine der Geschichte registrieren und
zwar nicht der Geschichte der jeweiligen Sieger-Herrscher, die am Ende doch
besiegt wurden, sondern der Geschichte der nur vorübergehend Besiegten, aber
zeitlos Unbesiegbaren, die deren Kampf für eine Gesellschaft gleichgestellter
und freier Menschen, für eine Gesellschaft ohne Sieger und Besiegte und letztendlich
für eine Gesellschaft ohne Herrscher und Sklaven fortsetzen.
Unsere Reise startet an den
Fundamenten, am Kindesalter, am Aufbruch der Menschheit, an den "ausgleichenden
Gesellschaften" der "naiven Wildheit", welche in die
Geschichte als "primitiver Kommunismus" eingegangen sind und
uns den Begriff der sozialen Gleichheit vermacht haben. Wir gehen dann weiter
zur immer wieder aufgehenden antiken Athener Demokratie, welche der Menschheit
den Begriff der
"Demokratie
bzw. Stadt-Macht" (Δήμο-Κρατία), sprich der
direkten Demokratie, vererbt hat. Wir halten an am „idealen Politeia “ (ιδανική Πολιτεία) von Platon und „Beste
Stadt“ (Άριστη Πόλις) von Aristoteles. Weiter geht es mit der „Politeia“
von Aristonikos, der die Utopie von Iamboulos in Praxis umgesetzt
hat und den folgenden Stationen „Frühchristliche Kommunen“, „Staat Gottes“ und
„Staat der Sonne“. Nach kurzer Atempause gehen wir weiter zu der „Kommune
von Thessaloniki“ und die „englische Volksrevolution“, um an Thomas
More’s „Utopia“ anzuhalten.
Der neue Start führt uns zur
russischen „ländlichen Gemeinde Mir“ und zur „Kommune von Andros“
und von da gelangen wir bis zur „genossenschaftlichen Ideal in Theorie und
Praxis“ mit einem kurzen Halt bei Montragon, um dann weiter zu gehen bis
zum gefangenen „Kibuts“ in Israel und zur „Kommune von
Baja-California und Morelos“ in Mexiko. Es ist eine lange Reise, aber sie
ist so mitreißend, dass wir mit dem „Vorsatz des Sozialismus“ fortfahren,
welcher uns zur „Pariser Kommune“, zur „Russischen Revolution 1905“ und
zur „Oktober Revolution 1917“ führt.
Die nächste Fahrt führt uns
zur Annäherung des „Syntheseversuches der Vorsätze der direkten Demokratie
und des Sozialismus“ mit Zwischenhaltestellen an der „Räterepublik von Deutschland“, der „Räterepublik von Italien“ und der „Kommune
von Kronstadt“, um an der Widerrede und den Nachbeben der „Diktatur des
Proletariats“ zu gelangen, welche angeblich als „existierender
Sozialismus“ kam und als das, was sie wirklich war, nämlich als „existierender
Staatskapitalismus“, ging.
Wir machen weiter mit einem
Sprung nach Osten und lernen die „Chinesischen Kommunen“ und deren
ländlichen Kommunismus. Wir kehren wieder in den Westen zurück, um die
Selbstverwaltungsversuche kennenzulernen, angefangen mit dem Beispiel „Summerhill“,
weiter mit der „Spanischen Revolution für Selbstverwaltung“, mit einem
kurzen Halt bei dem
„griechischen
Kommunalismus“ und der „Volksmacht
und Volksjustiz von EAM“ und einen kurzen Sprung bis zur „direkten
Demokratie von Marinalenda“ gelangen wir dann, über einen kurzen Umweg zum „französischen
Mai“, zum großen „Selbstverwaltungsversuch der heutzutage in Latein
Amerika“ stattfindet.
Auf unserem Wanderungspfad
begegnen wir mittlerweile der Wissenschaft der „Netze“ und aufgrund
dieser Begegnung besuchen wir die „alternativen sozialen Netze“, wie die
„Austausch-Netze“ für den bargeldlosen Austausch von Gütern und
Dienstleistungen, die „Zeit-Banken“ und die „Energie-Banken“.
Kurz vor Ende unserer Reise
bekommen wir eine Einladung und erklären uns bereit an einem Diskussionskreis
von 600 Jugendlichen, Franzosen und Deutsche, mit Thema die „Geldlose
Gesellschaft“ teilzunehmen. Diese Diskussion gibt uns weitere Kraft, der versuchten
Fälschung unserer realistischen Utopie entgegenzutreten, welche vom Mythos
bezüglich der "Schweizerischen direkten Demokratie", aber auch von der
s.g. Bewegung „Zeitgeist-/Venus Project“ unternommen wird. Wir schließen
ab mit einem kurzen Besuch bei der sowohl romantischen als auch visionären „Glueckselige Politeia der Rosen“.
Wenn wir unsere Erfahrungen
aus dieser spannenden Reise zusammenfassen, kommen wir zu drei
Schlussfolgerungen:
·
Die erste Schlussfolgerung ist, dass die Menschheit
seit derer 'Endbindung' um Gemeineigentum und Gleichheit, um Gleichheit und Gerechtigkeit, um
direkte Demokratie und Freiheit, um Zusammenarbeit und Frieden, um die Befreiung
des Menschen von jeglicher Art der Unterdrückung kämpft.
·
Die zweite Schlussfolgerung ist, dass die arbeitende
Menschheit von allen ausbeutenden soziooekonomichen Systemen, welche sich
durch die Gewalt der Ideologien, der Institutionen, des vielfältigen
Obskurantismus, der buergerlichen Staatsgewalt und der Waffen aufgedrängt haben, zielbewusst
behindert wurde. Die Menschheit hat es allerdings immer wieder geschafft, egal
unter welchen Umständen den Kreis dieser lästigen, schmarotzerhaften
Missbildungen zu schließen. Geduldig und ausdauernd hat sie die Bedingungen
ihrer Befreiung von diesen herrischen – ausbeutenden Systemen erschaffen, bis
sie heute im 21en. Jahrhundert der kapitalistischen
Barbarei entgegensteht.
·
Die dritte Schlussfolgerung ist, dass der Menschheit
allmählich klar wird, so wie es auch während unserer Reise aufgedeckt wird,
dass sie nicht zwischen dem neoliberalen Kapitalismus und dem
Staatskapitalismus bzw dem Pseudo-Sozialismus der s.g. 3en oder 4en
Internationalen zu wählen hat, sondern vielmehr von den Tatsachen gezwungen und bereit
ist, ihre langjährige kämpferische Bemühung zu ihrer heutigen Auswahl zu
erheben. Dazu müssen die Potentiale der Arbeit, der Wissenschaft und der Kultur
geistig, ideologisch, politisch und organisatorisch von der Vormundschaft der
herrschenden Klasse befreit und selbstständig werden, um deren eigenen Plan für
die Zukunft der Menschheit zu erarbeiten. Einen Plan, welcher sich parallel zur
radikalen Entkapitalisierung der Gesellschaft-Menschheit und zum Aufbau des soziooekonomischen Systems des
Humanismus entwickeln wird und dessen Bestandteile das Gemeineigentum und die
direkte Demokratie sein werden. Das alles mit dem Ziel der Erschaffung der
klassenlosen Gesellschaft und einer ökumenischen humanistischen Kultur.
Die Menschheit stand in ihrem
schwerfälligen und geplagten Lauf öfters vor solchen Entscheidungen und sie hat
es immer wieder zeitig geschafft, alles Verfallenes und Verfaultes abzuschütten
und ihren Weg zur jeweils möglichen und notwendig besseren Zukunft frei zu
machen. Die Wissenschaften und Technologien des 21en Jahrhunderts,
welche die objektive Möglichkeit darstellen, in Zusammenarbeit mit der
gereiften Erfahrung und dem befreienden historischen Bewusstsein der
zeitgenössischen arbeitenden Gesellschaft, welche den subjektiven Parameter der
antikapitalistischen-humanistischen Revolution darstellen, werden eines Tages
das Blatt der Geschichte wenden und den Horizont der menschlichen Kultur
verbreitern.
Die jüngste „Bewegung der
Empörten“, welche die Forderung nach „direkter Demokratie Jetzt und
Überall“ in die Welttagesordnung gesetzt hat, ist nichts anderes als die
Station, die die neue Route und die neue Qualität des Kampfes der arbeitenden
Menschheit für deren sozialen Befreiung darstellt. Man könnte behaupten, dass
diese Bewegung in diesem kritischen Zeitpunkt der einstürzenden neoliberalen
Ideologie den historischen Weg und den Nachweis der auf die soziale Gleichheit
und die klassenlose Gesellschaft anvisierenden direkten Demokratie bestätigt
hat und allen, die noch die Geschichte aus der Sicht der neoliberalen
bürgerlichen Demokratie, der Sozialdemokratie und des staatskapitalistischen
Dogmatismus, 3er oder 4er Intenationale Praegung interpretieren, eine passende Antwort gegeben hat.
Die machthaberische Ideologie
der Sieger-Herrscher, welche die Geschichte umschreiben und natürlich
verfälschen, stand und steht immer noch feindlich dieser unauslöslichen,
permanenten und ewigdauernden humanistischen Revolution der Menschheit
gegenüber, mit dem Ergebnis, dass die offiziellen Quellen beschränkt bleiben,
so dass derer Niederschrift sehr erschwert wird. Die arbeitende Menschheit hat
es ihrerseits immer geschafft, hauptsächlich aufgrund tapferer Einzeln- oder
Kollektivanstrengungen mancher unbeugsamen, am Rande agierenden „Rebellen“ und
„Anarchisten“, wichtige Informationen über alle Vorkommnische aufzubewahren.
Diese Informationen werden durch die moderne Internet-Technologie in den
Datenbanken und diversen Dateien aufgespürt, herausgeholt, vergesellschaftet
und wieder ins Leben erweckt und einem fruchtbaren Dialog zugeführt, welcher
mehr Licht sowohl auf die Vergangenheit als auch auf die Zukunft der Menschheit
wirft.
Es ist das Licht der
Erkenntnis, das uns dazu verhilft zu sehen, dass die kapitalistische Barbarei
nicht das Schicksal der Menschheit ist, sondern dass sich die Gesellschaften
entwickeln und die Menschheit sich ändert, in dem Maße wie sie sich jedes Mal von
den jeweiligen obskuren und herrischen Mythen befreit und folglich, dass eine
bessere Welt auch heute und besonders heute möglich und notwendig ist.
Herausgeber: NISSIDES VERLAG, THESSALONIKI-GREECE
2012
Δεν υπάρχουν σχόλια:
Δημοσίευση σχολίου